Wichtige Fahrttechniken auf dem MTB

August 24, 2025
August 24, 2025 Redaktion MTB Chiemgau

Wichtige Fahrttechniken auf dem MTB

Mountainbiken ist weit mehr als nur in die Pedale treten. Jeder Trail bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich: lange Anstiege, rutschige Wurzeln, enge Kehren oder spektakuläre Sprünge. Je besser Du Deine Fahrtechnik beherrschst, desto mehr Spaß wirst Du auf dem Bike haben – und desto sicherer bewegst Du Dich in jedem Gelände.

Ausdauer & Rhythmus – die Basis jeder Tour

Ohne eine solide Grundausdauer wirst Du selbst auf flowigen Trails schnell an Deine Grenzen stoßen. Trainiere nicht nur die Beinmuskeln, sondern auch Deine Rumpfstabilität. Ein starker Core hält Dich in Balance, wenn der Untergrund wackelt. Achte auf einen gleichmäßigen Tritt, gerade an langen Anstiegen – so verbrauchst Du weniger Energie und kannst länger konzentriert fahren.

Tipp: Baue Intervalle in Dein Training ein. So gewöhnst Du Dich an wechselnde Belastungen – wie sie auf jedem Trail vorkommen.

Körperspannung & Position – Dein Gleichgewichtspunkt

Dein Körper ist Dein wichtigstes Fahrwerk. Auf geradem Untergrund sitzt Du zentral und locker, sobald es ruppig wird, gehst Du in die Grundposition: Pedale waagerecht, Knie leicht gebeugt, Arme locker, Blick nach vorne. Stell Dir vor, Dein Oberkörper „schwebt“ über dem Bike – das Rad arbeitet unter Dir, während Du stabil bleibst.

Merke: Dein Blick entscheidet über Deine Linie. Schaust Du auf das Hindernis, fährst Du hinein. Schaust Du dahinter, rollst Du meist elegant vorbei.

Kehren meistern – Kurven mit Köpfchen

Enge Kehren sind für viele Biker der Horror. Hier zählt Technik statt Kraft:

  • Bremse vor der Kurve ab, nicht mitten drin.
  • Verlager Dein Gewicht leicht nach außen und lass das innere Pedal oben.
  • Senke den Blick in die Kurve und „drück“ das Rad mit der Hüfte in die Linie.

Mit ein wenig Übung merkst Du: Selbst spitze Spitzkehren lassen sich elegant fahren, ohne dass Du absteigen musst.

Sprünge & Drops – Flugstunden auf dem Trail

Der erste Sprung fühlt sich an wie der erste Flug ohne Fallschirm. Doch mit der richtigen Technik bleibt alles kontrolliert:

  • Anfahren: Ruhiger Blick nach vorne, stabile Grundposition.
  • Absprung: Aktives Hochziehen über Arme und Beine – nicht nur „fallen lassen“.
  • In der Luft: Locker bleiben, Blick zum Landepunkt.
  • Landung: Knie und Arme federn den Aufprall ab.

Fang klein an – ein Bordstein, eine kleine Rampe – und steigere Dich. Sicherheit geht vor Style.

Matsch & Wurzeln – wenn es richtig rutschig wird

Nasse Trails sind die Königsdisziplin. Hier hilft vor allem Ruhe und Vertrauen:

  • Halte das Bike gerade und vermeide abrupte Lenkbewegungen.
  • Bremse sanft und dosiert, vor allem mit der Hinterradbremse.
  • Über Wurzeln gilt: Druck rausnehmen, Gewicht leicht nach hinten, Bike rollen lassen.

Wenn Du die Balance zwischen Lockerheit und Kontrolle findest, wird selbst der matschigste Trail zum Abenteuer.

Bremsen mit Gefühl – Sicherheit vor Geschwindigkeit

Viele Biker unterschätzen die Kunst des Bremsens. Beide Bremsen gleichmäßig einzusetzen, bringt Dir die beste Kontrolle. Taste Dich langsam an die Vorderradbremse heran – sie hat die meiste Bremskraft, aber erfordert Feingefühl. Trainiere auf leichtem Gefälle, bis Du Dich wohlfühlst.

Mentale Stärke – fahr mit dem Kopf

Manchmal blockiert nicht Dein Körper, sondern Dein Kopf. Gerade bei Drops, engen Passagen oder hohen Geschwindigkeiten ist Selbstvertrauen entscheidend. Atme bewusst tief durch, geh den Abschnitt Schritt für Schritt an und feiere kleine Erfolge. Jeder gemeisterte Meter macht Dich stärker.

 

Die richtige Ausrüstung für Trails

Ohne passende Ausrüstung macht selbst die beste Fahrtechnik keinen Spaß. Das absolute Minimum: Helm – immer, egal wie kurz die Runde ist. Auf Trails sind außerdem Handschuhe Gold wert, sie schützen vor Blasen und Stürzen. Knie- und Ellbogenschoner geben Dir Sicherheit, wenn es ruppiger wird, und eine Brille schützt vor Staub, Mücken, Ästen und Matsch. Ein gut gewartetes Bike mit griffigen Reifen und funktionierenden Bremsen ist Pflicht. Praktisch sind zudem ein kleiner Rucksack oder Hip-Bag mit Wasser, Multitool, Ersatzschlauch und Pumpe – so bist Du auch bei Pannen oder langen Touren gewappnet.

Fazit

Mountainbiken ist eine Symbiose aus Technik, Kondition und mentaler Stärke. Ob Ausdauer, Körperspannung, Kehren, Sprünge oder der Tanz über Wurzeln – jede Technik bringt Dich näher an den Flow, den nur ein MTB-Trail schenken kann. Je mehr Du übst, desto natürlicher wird jede Bewegung. Und irgendwann merkst Du: Der Trail fährt nicht mehr Dich – Du fährst den Trail.